MEISTERHAFTE TIERPORTRAITS 
JANETTE HERLINGER

So entsteht eines meiner
MEISTERHAFTES TIERPORTRAITs
als Kohle-Pastellzeichnung am Beispiel eines Mehrfachportraits
und als Kohlezeichnung
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Die ORIGINALE
Zuerst werden die vorhandenen Original-Fotos gesichtet, um die passenden auszusuchen. Dabei muß man sich immer wieder folgende Frage stellen:

Welche Pose paßt am besten in das Gesamtkonzept, wie kann man die Tiere zueinander so darstellen, dass es natürlich aussieht, als ob sie tatsächlich nebeneinander säßen?

Dabei ist es hilfreich, vom Tierbesitzer über eventuelle Beziehungen zwischen den Tieren informiert zu werden. 

In diesem Fall hatten der Schimmel und der braune Schäferhund eine enge Beziehung, die in dem Bild zum Ausdruck kommen sollte.

 


 
Das ARRANGEMENT
Ggf. muß für das Arrangement das Größenverhältnis der 
Tiere zueinander verändert werden. 

Diese Vorarbeiten mit digitalen oder digitalisierten Fotos können 
am PC erledigt werden; ich arbeite mit einem Foto-Bearbeitungsprogramm 
und arrangiere dann die Fotos zueinander in Powerpoint.

Meistens fertige ich 2-3 Arrangement-Vorschläge an, die dann mit dem Auftraggeber per Email abgestimmt werden.

 zu Schritt 1


 
SCHRITT 1
Das Arrangement bzw. jedes einzelne Objekt muß nun vor 
Beginn der Zeichnung analysiert werden. 

Dazu stelle ich mir folgende Fragen:

1. Wo ist der höchste Punkt des jeweiligen Objektes
2. Wie verhalten sich die Abstände zwischen markanten Punkten des Objektes zueinander (z.B. höchster Punkt zum Auge, zur Nasenspitze, zum Halsansatz, etc).
3. Wo liegt der Mittelpunkt des Portraits und wie ist die ungefähre Ausrichtung des Portraits 

Diese Punkte und Abstände werden auf dem leeren Blatt markiert und Hilfslinien gezogen.

zu Schritt 2


 
 
SCHRITT 2
Begonnen wird mit dem Objekt, das am weitesten links ist 
(wenn man Rechtshänder ist zumindest !), da man ansonsten
im Laufe der Arbeit die Bleistiftlinien evtl. verwischen könnte.

Es wird nun am höchsten Punkt des jeweiligen Objektes angefangen und die Umrisse anhand der Hilfslinien mit Bleistift gezeichnet; dabei ist es wichtig, immer wieder Original und Zeichnung zu vergleichen.

Man sollte drauf achten, dass man in dem vorher abgesteckten 
Rahmen bleibt und die Ränder links und rechts nicht aus dem Auge verliert.

zu Schritt 3


 
 
SCHRITT 3 - erstes Objekt


Wiederum mit dem Objekt ganz links und am höchsten Punkt des Objektes beginnend, wird nun mit der Schattierung angefangen.

Nach meiner - vielleicht nicht fachgerechten - Erfahrung ist es sinnvoll, bei einem farbigen Portrait in Bezug auf die Grundtönung mit den hellsten Stellen zu beginnen und sich nach und nach zu den dunkleren vorzuarbeiten. 

Der Schimmel ist im Grundsatz weiß, die Mähne allerdings eher hellbeige. 

Ich benutze Schmincke Pastellkreiden, die aber den Nachteil haben, relativ dick zu sein. Daher habe ich zusätzlich Pastellstifte in Bleistiftdicke in den gängigen Farben, mit denen auch feine Linien gezeichnet werden können. Für die Kontraste (dunklere Schattierungen und schwarze Stellen) benutze ich Sibirische Reißkohlestifte, die sehr fest gepresst sind und mit denen man daher wirklich pechschwarz zeichnen kann. Zusätzlich verwischt diese sehr schön (mit dem kleinen Finger). Für dünne Linien hilft ein schwarzer Pastellstift.

Auf dem linken Bild sind die Mähne und die Ohren schon mit Kontrastzeichnung versehen sowie die Augen schwarz gezeichnet. Das Gesicht wurde als Vorstufe zunächst in weiß getönt (hellste Farbe).

Auf dem rechten Bild sind die Kontraste bereits mit dunkler Pastellkreide (grau an den Nüstern) und dem dicken und dem dünnen Kohle- bzw. Pastellstift eingebracht.

zu Schritt 4


 
 
SCHRITT 4 - zweites Objekt


 
Bei dem zweiten Objekt stimmt die hellste Farbe bereits mit dem gewählten Fotokarton überein, so dass man hier mit der zweit und dritthellsten Farbe beginnen kann.

Da dieses Objekt nicht sehr großflächig getönt werden kann, kommen die Schmincke-Pastellkreiden kaum zum Einsatz, sondern mehr die dünnen Pastellstifte, um die Details besser zeichnen zu können.

Die Kontraste kommen dann durch dunkelbraune und schwarze Stifte hinzu. Es ist eine große Hilfe, eine etwas größere Kopie (mind. DIN A4) von der Original-Vorlage zu haben, um die Details besser erkennen zu können.

zu Schritt 5


 
 
SCHRITT 5 - drittes + viertes Objekt
Wie bereits in Schritt 4 wird bei diesen beiden Hunden auch schon mit der zweit- und dritthellste Farbe begonnen. 

Bei dem linken Hund werden außerdem die hellen Stellen im schwarzen Fell bereits grau eingetönt sowie die Ohreninnenseiten in rosa.

Die Lichter im schwarzen Fell werden nach der Schwarz-Eintönung nochmals mit grau oder auch weiß nachgezeichnet, ebenso bei allen anderen Tieren helle Haare mit hellen Stiften nochmals nachbetont.

zu Schritt 6


 
 
SCHRITT 6 - Übersicht

Jetzt ist es an der Zeit, sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen:
  • Wo sind noch Defizite in der Tönung?
  • Wo muß noch mehr Kontrast mit schwarzem Kohlestift hinein?
  • Sind evtl. doch noch andere Farben beteiligt (weitere Brauntöne) ?
  • Müssen noch mehr Lichter gesetzt werden (gleich hell oder heller als der Karton-Untergrund)?


zur Fertigstellung


 
 
FERTIGSTELLUNG
Klicken Sie auf das Bild für weitere Informationen
Für mehr Details über das Bild, klicken Sie darauf.
 
Die letzten Korrekturen lt. obigem Fragenkatalog werden angebracht und das Logo mit der Jahreszahl eingefügt.

In Abstimmung mit dem Auftraggeber werden noch kleine Änderungen angebracht.

Zuletzt werden die Schattenbereiche um die Füße mit Kohlestift vorsichtig eingetönt. Besonders bei hellem Karton oder Papier bringe ich die Kohle zunächst nicht direkt auf das Papier auf und verwische sie dann, sondern wische mit meinem kleinen Finger über den Kohlestift, um so etwas Farbe aufzunehmen und wische dann damit sanft über den Untergrund.

Schließlich wird die Zeichnung mit Fixierspray fixiert. Bei besonders hellen Pastellkreiden kann es passieren, dass durch das Fixierspray einiges an Helligkeit verschwindet, dann ist evtl. nochmals nachzutönen.

Fertig ist ein 
MEISTERHAFTES TIERPORTRAIT !

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Wuppertal, 19.10.2009